Sennheiser MKH 106T-U Microphone User Manual


 
TECHNISCHE HINWEISE
Hochfrequenzschaltung
Die Kapsel eines Kondensator-Mikrofons in Hochfrequenzschaltung
stellt im Gegensatz zu der in Niederfrequenzschaltung eine nieder-
ohmige Impedanz dar. An der Kapsel liegt anstelle der sonst nötigen
hohen Polarisationsspannung lediglich eine Hochfrequenzspannung
von etwa 10 V, die durch einen rauscharmen Oszillator (8 MHz)
erzeugt wird. Die niedrige Kapselimpedanz führt zu einer hohen
Betriebssicherheit der Mikrofone.
Speisung und Anschluß
Von Sennheiser electronic wurde die Tonaderspeisung eingeführt,
die dann in DIN 45595 genormt wurde.
Wie bei dynamischen Mikrofonen sind bei dieser Speisungstechnik
zum Anschluß nur zwei Adern im Mikrofonkabel erforderlich. Der
Speisestrom nimmt denselben Weg wie die Tonfrequenzspannung,
so daß die Schaltung im Mikrofon nicht galvanisch mit Masse ver-
bunden ist. Durch diese "erdfreie Technik" ergeben sicl1 die höchst-
möglichen Werte für die Störfestigkeit.
Beim Anschluß der Sennheiser-Kondensator-Mikrofone wird ebenso
wie bei dynamischen Mikrofonen vom Prinzip der Spannungsanpas-
sung Gebrauch gemacht. Der Vorteil ist dabei, daß weder der Impe-
danzverlauf des Mikrofonausganges noch der des Verstärkerein-
ganges einen nennenswerten Einfluß auf den Gesamt-Frequenz-
gang haben. Die Quellimpedanz der Sennheiser-Kondensator-
Mikrofone mit Tonaderspeisungist so klein (etwa 8 0 bei 1000 Hz),
daß von der Eingangsimpedanz des Verstärkers nur verlangt wird,
daß sie mindestens 2000 beträgt. Wird das Mikrofon mit Schall-
drücken über 20 Pa (120 dB) ausgesteuert, sollte die Eingangs-
impedanz mindestens 600 0 betragen.
Die Sennheiser-Kondensator-Mikrofone geben relativ hohe Span-
nungen ab, bei maximalen Schalldrücken fast l' V. Das hat den Vor-
teil, daß auch bei großen Kabellängen eingekoppelte Störspannun-
gen keine Bedeutung erlangen. Weiterhin geht auch das Eigen-
.
rauschen des Mikrofonverstärkers kaum noch in das Gesamtrauschen
ein. Die Mikrofone sind außerdem mit reichlich bemessenen Hoch-
frequenzsiebgliedern ausgestattet, die dafür sorgen, daß keine Hoch-
frequenzspannungen auf die Mikrofonleitungen gelangen und die
gleichzeitig die Mikrofone gegen Hochfrequenzstörungen von außen
schützen. Es ist deshalb auch unter schwierigen Verhältnissen nicht
notwendig, besondere Maßnahmen, wie Doppelabschirmung der
Leitungen uf']d hochfrequenzdichte Armaturen, vorzusehen.
Sennheiser-Kondensator-Mikrofone sind nach DIN gepolt, d.h. bei
Auftreffen eines Druckimpulses von vorn auf die Kapsel tritt an Stift 1
eine positive Spannung gegenüber Stift 3 auf. Bei der Beschaltung
der Anschlußstifte der Verstärkereingänge sollte man daher auf die
richtige Polung des NF-Signals achten.
Anschluß an symmetrische Verstärker
In diesem Fall verbindet man das Mikrofon mit dem Netzgerät
MZN 16 T oder einem Batterieadapter MZA 15 und deren Ausgang
wiederum mit dem Verstärkereingang.
Anschluß an unsymmetrische Verstärker
Sehr häufig stehen nur unsymmetrische Verstärkereingänge zur
Verfügung, z. B. bei vielen HiFi-Tonbandgeräten. In diesem Fall erdet
man einen Punkt des Tonfrequenzausganges. Außerhalb der Studio-
technik ist das aber in den meisten Fällen unkritisch, da der hohe
Ausgangspegel im Zusammenhang mit der niedrigen Quellimpedanz
des Kondensatormikrofons für einen genügend großen Störabstand
sorgt. Es muß aber darauf geachtet werden, daß durch den Aufbau
auf Stativen usw. keine mehrfachen Erdungen entstehen.
Anschluß an Verstärker mit hoher Eingangsempfindlichkeit
Wenn der vorhandene Verstärker eine zu hohe Eingangsempfind-
lichkeit besitzt, z. B. wenn er für niederohmige dynamische Mikro-
fone vorgesehen ist, kann es notwendig werden, den Pegel der
Kondensatormikrofone mit Hilfe eines Spannungsteilers herunter-
zusetzen. Dieser soll in der Mikrofonleitung am Verstärkereingang
angeordnet werden. Hierdurch wird in dem eigentlichen Mikrofon-
kreis der hohe Pegel bewahrt, was sich günstig auf den Störabstand
auswirkt.
Anschluß an Verstärker mit bestimmten Eingangsimpedanzen
Sennheiser Studio-Kondensator-Mikrofnne können direkt an alle
Verstärker angeschlossen werden, deren Eingangswiderstand größer
als 200 0 ist. Das ist meist der Fall. Sollte dennoch ein Eingang mit
geringerer Impedanz vorliegen, so muß man mit einem geeigneten
Vorwiderstand dafür sorgen, daß das Mikrofon mindestens 2000
"sieht". Die dabei auftretende Spannungsteilung muß natürlich be-
rücksichtigt werden.
Dieselbe Methode wird angewandt, wenn eine höhere Ausgangs-
impedanz des Mikrofons verlangt wird. Auch in diesem Fall kann
man sich durch Vorschalten eines entsprechenden Widerstandes
helfen.
Anschluß an Verstärker mit Speisemöglichkeit
Wenn im Verstärker eine geeignete Spannung zur Verfügung steht,
kann das Kondensatormikrofon daraus direkt gespeist werden. Die
Spannung soll hierzu 12 V :t 2 V betragen. Sie muß so stabilisiert
und gesiebt sein, daß die Fremdspannung kleiner als 5 ~V und die
Geräuschspannung kleiner als 2 ~V ist. Die Stromaufnahme be-
trägt etwa 6 mA, die nach Norm vorgeschriebenen Speisewider-
stände betragen dabei 2 x 180 0. Das heißt, es fallen etwa 2 V an
den Speisewiderständen ab.
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